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Die Eroberung der Taklamakan

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Die Eroberung der Taklamakan

Seit Mitte der 80er Jahre bestellten chinesische Auftraggeber eine große Menge an Spezialfahrzeugen, die bei der Rohstoffsuche eingesetzt werden. Tausende Lastwagen namhafter Hersteller wurde in den folgenden Jahren nach China exportiert. Dieses Buch folgt den Spuren der Fahrzeuge in die zweitgrößte Sandwüste der Welt, die Taklamakan im Westen Chinas. Große Ölvorkommen liegen unter einem Meer aus Sanddünen. Für die Exploration und die Förderung der Rohstoffe wurden die besten Hersteller der Welt beauftragt, ihre Konstruktionen zur Bezwingung der Wüste zur Verfügung zu stellen. Firmen wie Daimer-Benz, MAN, MOL, Kenworth, Astra, Foremost, Oshkosh, Isuzu, Titan u.a. folgten dem Aufruf. Auf diesem Weg sammelten die chinesischen Ölfirmen wertvolle Erfahrungen, die sie heute zu den Marktführern in der Exploration von Wüstengebieten in aller Welt machen. Auch diesen Spuren folgen wir bis in die Sahara und in die Golfstaaten.

 

Dieses sehr umfangreiche Buch ist in hochwertigster Art gebunden und verarbeitet.

368 Seiten (!!) zeigen über 1200 Bilder

Seitenformat A4, hochglanz

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Zur Einstimmug lesen Sie bitte das Vorwort aus dem Buch:

 

VORWORT

 

Seit über dreißig Jahren fasziniert und beschäftigt mich dieses Thema, Fahrzeuge für die Taklamakan.

Es begann mit einem kleinen Bild in einer der LKW-Zeitschriften der späten 80er Jahre. Das Bild eines Mercedes-Benz 4050 AS mit Bunge-Ölfeldaufbau, das Fahrzeug ist auf dem Hintergrundbild dieser Seite zu sehen. Mit seinen großen Rädern war es genau mein Geschmack. Ich begann damit, Unterlagen über Spezialfahrzeuge zu sammeln. Ab Anfang der 90er Jahre ging es dann Schlag auf Schlag. Prospekte von MOL, Kenworth, Oshkosh, ITAG, Doll, Mercedes-Benz, Unimog, Werner. Überall fand man plötzlich breitbereifte Lastwagen und Fahrzeuge für den Export nach China.

Nun war China damals extrem problematisch, an eine Reise war überhaupt nicht zu denken, schon gar nicht in die Taklamakan, das war mir klar.

So vergingen die Jahre. Das Internet wurde erfunden, die Welt rückte zusammen. Vor gut zehn Jahren erreichte mich völlig unerwartet eine E-Mail aus China, Daniel interessierte sich dort für Ölfeldfahrzeuge im Wüsteneinsatz. Auch die Taklamakan war ihm als Ölfördergebiet seiner Heimat bekannt, nur lag die Wüste am anderen Ende des Landes und war sicher nicht einfach zu bereisen, das Thema geriet schnell wieder in Vergessenheit. Bis in den Herbst 2011, da meldete sich Daniel wieder mal bei mir, direkt aus der Wüste. Er schickte mir über sein Mobiltelefon auch gleich ein paar Bilder mit. Mir verschlug es die Sprache, er hatte es geschafft! Das Problem war jetzt, dass er wenig Talent zum Fotografieren hatte und seine Digitalkamera nach einem Sturz keine scharfen Bilder mehr machte. Er hatte nur eine Woche Urlaub, drei Tage dauerte allein die Anreise, drei Tage die Rückreise, er hatte nur einen vollen Tag in der Wüste. So wurde das nichts.

Bei mir rutschte dieses Thema mit einem Schlag auf Platz eins. Noch am selben Tag studierte ich die Einreisebedingungen der VR China, bat Daniel darum, vor Ort in Erfahrung zu bringen, ob es in diesem Gebiet für Ausländer Einschränkungen gibt.

Wenige Tage später gab er mir grünes Licht.

Drei Monate später, Daniel hatte wieder eine Woche Urlaub, stand ich dann vor ihm, in einem Hotel in Urumqi, der Hauptstadt des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang, ganz im Westen Chinas.

Ich hatte mir ein Visum besorgt, den Flug gebucht, mehr ging nicht. Ohne Hilfe hätte ich mich in China keinen Meter bewegen können, das war mir bewusst. Ohne Sprachkenntnisse läuft in China nichts, und Englisch versteht hier niemand. Es hing jetzt alles an meinem Begleiter. Es lagen zwei Tagesreisen mit einem Bus vor uns, Daniel organisierte alles über sein Mobiltelefon. Ohne seine Hilfe hätte ich keinen Checkpoint passiert, von der polizeilichen Anmeldung am Ziel ganz zu schweigen.

Und dann standen wir wirklich in der Wüste, mitten in der Taklamakan. Kein richtiger Ort, nur zehn Häuser, eine Bushaltestelle, eine Tankstelle, ein Restaurant für Reisende, ein paar Werkstätten und eine Polizeistation. Wenige Kilometer entfernt das riesige Zentrallager der Ölfirma. Wir waren am Ziel!

 

Lassen Sie uns kurz innehalten und ein paar Gedanken teilen. Die einzige Straße durch die Taklamakan, es ist der Tarim Desert Highway, wurde 1995 fertiggestellt, er ist über 550 km lang. Jeder Meter dieser Straße hat China 10.000 Euro gekostet, jeder Kilometer zehn Millionen, in Summe weit über fünf Milliarden. Es soll sich damit um die teuerste Straße der Welt handeln.

Wir stehen im Zentrum der Taklamakan, der zweitgrößten Sandwüste der Welt, nach der Rub al-Khali auf der arabischen Halbinsel. Teile der Sahara schaffen es nur auf Platz drei dieser Rangliste, weil es sich bei der Sahara in großen Teilen um eine Steinwüste handelt, zusammenhängende Sandwüsten bilden nur Teile der Sahara, wie die Ténéré.

Die Bedeutung des Namens „Taklamakan“ wird frei mit „Wüste ohne Wiederkehr“ übersetzt. In der Mitte der Wüste wird die Straße von großen chinesischen Schriftzeichen überspannt, die es sehr martialisch zum Ausdruck bringen mit „Schlacht um das Meer des Todes“. Kein Reisender soll an dieser Stelle vergessen, welche Entbehrungen erforderlich waren, diese Straße durch die Wüste zu bauen.

 

Mein Begleiter mahnte, ich solle beim Fotografieren vorsichtig sein, das war sehr schwer. Es gab dort nur diese eine Straße, rechts und links durch hohe Büsche vor Sandverwehungen geschützt. Ohne Fahrzeug konnten wir uns nur als Fußgänger auf der Hauptstraße bewegen. Dazu kam der Umstand, dass es gerade tiefer Winter war, morgens unter -30°C.Das Verkehrsaufkommen war sehr gering, da stellte sich natürlich die Frage, wie lange man Fußgänger, ja sogar einen Ausländer, dort ohne Rückfragen frei laufen und fotografieren lässt.

Daniel musste nach zwei Tagen wieder zurück, ich blieb allein in der Wüste. Über zehn Tage lief meine dortige polizeiliche Anmeldung, die Zeit wollte ich nutzen, die Rückreise war organisiert.

Der lokale Polizeichef änderte allerdings seine Meinung und damit auch meine Planungen. Bereits nach einer Woche musste ich das Gebiet unverzüglich verlassen. Es war der Chef vom Restaurant, dem meine Anwesenheit nicht geheuer war, der die Polizei informierte. Jede Diskussion wäre in dieser angespannten Lage riskant und sinnlos gewesen.

Meine Angst für den Rest der Reise war nun, meine Bilder zu verlieren, die Polizei kannte jeden meiner Schritte. Jede Hotelübernachtung, jedes Ticket für öffentliche Verkehrsmittel musste mit dem Reisepass gebucht werden. Meine Angst war unbegründet.

 

Wieder zuhause angekommen, sortierte ich zufrieden meine Bilder, erzählte im Freundeskreis von meiner Reise, da brachte ein langjähriger Freund mit seinen Kontakten eine ganz geniale Idee ins Spiel, die mir plötzlich eine neue Tür nach China öffnete.

Es dauerte kein Jahr, da stand ich wieder im Herzen der Taklamakan, jetzt mit einem anderen Reisekonzept, ohne dem Zwang zu einer polizeilichen Anmeldung. Ich durfte einen Kundendienstmitarbeiter auf einer Reise in dieses Gebiet begleiten. Fahrzeuge standen für uns bereit, Mitarbeiter der Ölfirmen erwarteten uns. Einer der unzähligen Unimog brachte uns etwa einhundert Kilometer tief in die Wüste, so durfte ich auch hinter die Sanddünen schauen, ein großes Erlebnis.

Ich konnte weitere Kontakte knüpfen und mit der Zeit öffneten sich mehr und mehr Türen für mich, die letztlich erst in Summe dieses Buch ermöglichten.

Mich zog es in den folgenden Jahren immer mal wieder nach China, wobei die Taklamakan als Reiseziel problematisch blieb, da die Anreise sehr umständlich ist und Mietwagen für Touristen nicht vorgesehen sind. Man ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Ein Auto mit Fahrer überstieg meine finanziellen Möglichkeiten. Mehrere Checkpoints und die lokale Polizeistation bleiben große Hürden. Es gibt einfach keine für chinesische Polizisten nachvollziehbaren Gründe, die den längeren Aufenthalt eines Ausländers in einem riesigen Ölfeld rechtfertigen.

Über meine neu geknüpften Kontakte erhielt ich mit der Zeit aber Zugang zu Einsatzfotos und historischen Aufnahmen der verwendeten Fahrzeugtechnik.

Es lief also, das Buchprojekt konnte gestartet werden.

 

Dieses Buch ist in drei Hauptkapitel gegliedert, welche die Fahrzeuge nach Herstellern sortiert vorstellen.

 

Im ersten Teil geht es um die Lastwagen, die ab den 80er Jahren in der Geophysik eingesetzt wurden, um im Untergrund systematisch nach Rohstofflagern zu suchen. In diesem Bereich nimmt der Unimog von Mercedes-Benz eine ganz entscheidende Rolle ein, daher wird diesem Thema eine große Aufmerksamkeit zuteil. Der Unimog ist das meistgefahrene Fahrzeug in der Taklamakan, seit inzwischen 35 Jahren behauptet er sich gegen immer stärker werdende Konkurrenz. Es sollen inzwischen weit über 2000 Einheiten nach China exportiert worden sein, damit ist die Ölindustrie in China der größte zivile Betreiber von Unimog.Natürlich werden auch die ganzen anderen Lastwagen vorgestellt, die in der Geophysik eingesetzt werden.

Der zweite Teil zeigt die Fahrzeuge der CNPC, mit denen die Bohrstationen in der Sandwüste bewirtschaftet werden. Der Fuhrpark besteht aus Spezialfahrzeugen, die zum Teil auch nur in der Taklamakan zu finden sind, es sind Sonderanfertigungen, die nach den Wünschen der Betreiber und den speziellen klimatischen Anforderungen dieser Gegend optimiert worden sind.

 

Der dritte Teil kam nach langer Überlegung in dieses Buch. Er betrachtet die Fahrzeuge, die von den chinesischen Ölfirmen zur Rohstoffsuche in Projekten im Ausland eingesetzt werden, konkret im nördlichen Afrika und auf der arabischen Halbinsel.

 

Auf meinen Reisen in die arabischen Länder traf ich immer mal wieder auf Fahrzeuge der chinesischen Ölfirmen, so ergab sich mit der Unterstützung mehrerer Firmen und einiger ihrer Mitarbeiter ein ganz interessanter Einblick in dieses Thema. An dieser Stelle meine Bitte um Verständnis, dass nicht alle Bilder die gewohnte Qualität und Detailschärfe haben, oft wurden die Fotos mit Smartphones aufgenommen und in digitaler Form um die Welt geschickt.

Fast alle der in diesem Buch vorgestellten Fahrzeuge werden mit Abmessungen, Bereifung und teilweise mit Zeichnungen beschrieben, das soll eine Hilfe für interessierte Modellbauer sein, weil es oft nicht möglich ist, diese Informationen in Prospekten oder in anderen Quellen zu finden.

 

Für mich findet mit diesem Buch ein sehr spannendes Thema seinen umfangreichen Abschluss, auf 368 Seiten findet sich das Ergebnis jahrelanger Recherche, zahlreicher Kontakte und Reisen.

 

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei allen Unterstützern herzlichst bedanken, auch bei denen, die auf der ersten Seite nicht mit Namen genannt werden wollten.

 

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß und gute Unterhaltung auf dieser Bilderreise durch die Taklamakan.

 

Ihr Ralf Koch

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