Dieses Buch zeigt eine einmalige Auswahl an Lastwagen, die in Libyen in der Bauwirtschaft, zur Versorgung von Ölfeldern und zum Gütertransport verwendet werden. Beeindruckende Spezialfahrzeuge werden mit ihren technischen Daten vorgestellt und die Besonderheiten erklärt. Insbesondere europäische Hersteller konnten mit den libyschen Firmen gute Geschäfte machen, so gelangten viele Fahrzeuge von Fiat, Iveco, Astra, Renault, Mercedes- Benz, Magirus-Deutz, MAN und weiteren Herstellern in das Land. Abgerundet wird die Auswahl mit den Sonderkonstruktionen von SIVI, Titan, Unipower, Nicolas, Scammell, Trabosa und natürlich auch von den US-Herstellern Kenworth, Peterbilt und Mack, oder auch Pacific aus Kanada. Neben der Vorstellung zahlreicher Lastwagen und einiger Firmen, findet sich auch noch die Gelegenheit, das weltgrößte Bauprojekt zu besuchen: Das Great-Man-Made-River-Project.
Die schweren Allradfahrzeuge bilden den Schwerpunkt in der Auswahl der Bilder, es werden aber auch die schweren Straßen-Lastzüge von OM, Lancia, Fiat und Iveco näher betrachtet.
Das Buch ist eine gigantische Fundgrube für alle Freunde der Mercedes-Hauber, NG-Baureihe, schweren Actros, MAN-Hauber, MAN F8 und Folgegenerationen oder alten Magirus-Deutz der 60er bis 80er Jahre. Fiat und Iveco zeigen jede Menge Allradfahrzeuge, teils bei TBCO in Libyen gebaut. Seltene Fahrzeuge von ÖAF, Steyr, Sivi, TBA-Trabosa, Fountain, Titan, MAZ, Scammell oder Unipower würzen diese Zusammenstellung. Ungewöhnliche Fahrzeuge, teils auch Eigen- und Umbauten, werden mit ausführlichen Texten beschrieben. Natürlich gibt es auch amerikanische Fahrzeuge zu sehen, neben den üblichen Kenworth finden sich hier auch allradgetriebene Peterbilt, Mack oder Oshkosh. Aus Kanada wurden ganz seltene Pacific geliefert.
Das Buch ist in hochwertigster Art gebunden und verarbeitet.
So schwergewichtig wie sein Inhalt ist auch das Buch selbst:
360 Seiten (!!) zeigen fast 1200 Bilder
Seitenformat A4, hochglanz
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Warum ausgerechnet ein Buch über LKW in Libyen?
In den 80er Jahren zeigten Prospekte von Aufbau und Anhängerherstellern wie Blumhardt, Kögel, Schmitz, Schenk, Langendorf, Doll oder Goldhofer schwere und beeindruckende Allradfahrzeuge mit überdimensionalen Tiefladern und Sattelaufliegern, aber wohin wurden solche Fahrzeuge geliefert? Kein Hersteller sprach gern darüber, aber hinter vorgehaltener Hand hörte man oft: „Gaddafi, Libyen!“
Libyen war lange Zeit ein sehr verschlossenes Land. Wegen der Beteiligung an Terroranschlägen verhängte die UNO ein Handelsembargo und verschärfte damit die Isolation des Landes. Die libysche Regierung lockerte daraufhin die Einreisebeschränkungen und private Reisen wurden möglich, man wollte den Ausländern zeigen, dass Libyer friedliche und gastfreundliche Menschen sind. Das war schließlich die Gelegenheit, dieses geheimnisvolle Land zu bereisen. Libyen ist etwa fünfmal so groß wie Deutschland, mit nur 6,5 Mil. Einwohnern aber vergleichsweise dünn besiedelt. Das Straßennetz ist sehr überschaubar, wichtigste Einnahmequelle ist die Ölwirtschaft.
Bereits bei der Anreise über Tunesien bekommt man dort einen ersten Eindruck von den libyschen Lastwagen mit den gelben Nummernschildern: Sie sind hoch beladen und bewegen sich mit brüllenden Motoren oft nur in schleichender Fahrt. In Libyen gibt es keine Beschränkung der Achslasten, hier wird transportiert was die Fahrzeuge verkraften. Lastzügen mit 80 t Gesamtzuggewicht sind da keine Seltenheit. Hinter der libyschen Grenze fallen sofort die alten Fiat und Iveco auf, die in ihrer Überzahl das Straßenbild bestimmen.
Wer sich mehr für die schwergewichtigen Wüstenfahrzeuge interessiert, der braucht Geduld. Auf öffentlichen Strassen sieht man solche Lastwagen selten, gelegentlich nutzen sie die Fernstrassen, um andere Ölfelder zu erreichen, selten liegen Bohrstellen in unmittelbarer Nähe von Hauptstrassen, Bohrtürme sind nur entfernt am Horizont zu sehen. Ölfirmen mit ihren Fuhrparks sind in Libyen nicht in den Städten zu finden, sondern tief in der Wüste, mitten in den riesigen erschlossenen Ölfeldern, die durch ein verzweigtes Netz befestigter Pisten miteinander verbunden sind, weit entfernt von öffentlichen Strassen und nur mit einem besonderen Ausweis der staatlichen Ölfirma zu besuchen. Bewaffnete Sicherheitsdienste überwachen den Verkehr, Fotografieren ist verboten. Diese Umstände machen die Suche nach interessanten Lastwagen kompliziert. Wenn man aber das Glück hat, auf öffentlichen Wegen den schweren Transportern zu begegnen, dann erkennt man sie bereits aus großer Entfernung. Durch die wuchtige Bereifung ist die Überbreite dieser Fahrzeuge nicht zu übersehen, an den Kennzeichen erkennt man zudem, ob sie zu einer libyschen oder zu einer der zahlreichen ausländischen Firmen gehören. Libysche Nutzfahrzeuge haben gelbe Kennzeichen, ausländische Lastwagen tragen zweifarbige Schilder, früher diagonal in Gelb und Grün geteilt, nach dem Ende des Embargos gab es dann gelbe Kennzeichen mit einem blauen Feld, auf dem eine Nummer das Herkunftsland der Firma anzeigt.
Die Fotos zu diesem Buch entstanden auf mehreren mehrwöchigen Reisen in den Jahren 1996, 1997, 1998 und weiteren Besuchen nach der Aufhebung des Embargos 2004 und 2008. Für die letzten beiden Besuche war jeweils ein offizieller libyscher Begleiter vorgeschrieben, gegen Bezahlung natürlich, die Reiseroute musste zuvor beantragt und genehmigt werden, was die Flexibilität stark beeinträchtigte.
Beginnen wird die Rundreise in diesem Buch mit der Vorstellung der internationalen Fahrzeughersteller aus Italien, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern.
Im zweiten Teil werde einige der wichtigsten Firmen mit markanten Fahrzeugen vorgestellt, die in der Ölwirtschaft und im Schwertransport tätig sind.
Den Abschluss bildet schließlich ein Rundreise über die Baustellen das GMMR-Projektes, dem größten Bauprojekt der Welt, das fossiles Wasser aus der Wüste in die Großstädte des Nordens leitet.
Die Informationen zu den einzelnen Fahrzeugen beschreiben schwerpunktmäßig die technischen Besonderheiten wie Achslasten, Bereifung und die Abmessungen wie Radstand und Gesamtbreite. Diese Angaben sollen den speziellen Wünschen der Modellbauer entsprechen, bei denen die vorgestellten Fahrzeuge auf besonderes Interesse stoßen werden.
Ich hoffe sehr, dass die nun noch folgenden 356 Seiten Ihre ganz persönlichen Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen können. Viel Spaß und gute Unterhaltung bei dieser Reise durch die libysche Wüste!
Ihr Ralf Koch